Die Präsidentinnen

Die Präsidentinnen
Von Werner Schwab





Regie und Raum : Hauke Lanz
Übersetzung :Mike Sens und Michael Bugdahn

mit : Elise Clot
Françoise Huguet
Marie Wacker


Premiere am 26. September 1998 in ehemaligen öffentlichen Toiletten der Université Paris VIII, Ile-de-France, Frankreich









(…) Es begann alles so gut in Paris, unter Gauloise-Schwaden und mit Rotwein in einer Boheme-Bude nahe dem Montmartre, und jetzt - jetzt sitzen wir in einer Toilette der Universität Paris VIII zusammen mit sieben anderen in einer damit ausverkauften Vorstellung der Präsidentinnen. Der deutsche, in Paris lebende Regisseur Hauke Lanz hat als Antwort auf eine Inszenierung desselben Stücks im Théâtre Chaillot mit Schauspielerinnen der Comédie Française eine Toilettenversion hergestellt.
Es ist eine der verrücktesten Schwab-Aufführung, die es je gegeben hat. Drei Schwab-Frauen liefern sich in zwei Klo-Kabinen Sprachschlachten und Verfolgungsjagden. Sie haben sich die Kabinen notdürftig in Wohnküchen verwandelt, schwingen die Bürsten, kokettieren, agitieren, und halluzinieren nach Kräften. Sie sind bei Lanz, sehr frei nach Helmut Qualtinger, „im Oarsch dahamm“ und versuchen ihre Situation zu verdrängen, was sich positiv auf ihre Theaterenergien auswirkt. Sie haben viel zu tun. Nur Mariedl, die Prophetin des Trios, verdrängt nichts. Dafür stutzt man ihr am Ende mit Heckenscheren ihre Engelsflügel. Hauke Lanz hat ein Schwab’sches „Fäkaliendrama“ inszeniert, einen Schwab de toilette.

Helmut Schödel in der Woche, am 15. Januar 1999




Produktion: Compagnie Deus Ex Machina


Flyer: Les Présidentes / 1998-99






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